Turm am Rabenberg - Havran (880 m)
im November 2013
Bericht in: Der Neue Tag - Ausgabe vom 6.11.2013
Text und Bild: Bernhard Neumann
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Vom Horchposten zum Aussichtsturm
Tschechischer Verein restauriert ehemaligen Militärturm auf dem Großen Rabenberg
Er ist weithin zu sehen und führte oft zu Fragezeichen in den Augen. Seit den 1960er-Jahren ist auf dem östlich von Flossenbürg gelegenen Großen Rabenberg im Nachbarland Tschechien ein mächtiger Turm zu finden, der seit der Grenzöffnung immer mehr verfiel. Jetzt erlebt er eine Renaissance, allerdings unter völlig anderen Vorzeichen.
So sah es vor wenigen Jahrzehnten auf dem Großen
Rabenberg aus.
Der Turm, dessen oberer Aufbau inzwischen nicht mehr
existiert,
wurde damals militärisch genutzt.
Schon bald soll er nun als
Aussichtsplattform touristischen Zwecken dienen.
Repro: nm
Weg von der längst nicht mehr zutreffenden militärischen Nutzung, hin zum
touristischen Ziel, das lag dem Klub für Militärgeschichte am Herzen. Die
Gemeinschaft aus Tachov (CR) war sich darüber einig, das markante Gebäude auf
Dauer erhalten zu wollen. Jan Karnik erinnerte an den Start der Arbeiten im Mai.
Fußbodenroste fehlen noch
Allerdings hatten die begeisterten Helfer zunächst mit Wetterunbilden zu
kämpfen. Regen und starker Wind behinderten über Wochen hinweg das Engagement.
Inzwischen ist aber viel passiert. Beseitigt sind alle losen Verkleidungsteile,
die Sicherungsmaßnahmen an der Eisenkonstruktion sind abgeschlossen, und der
Anstrich ist ebenfalls schon aufgebracht. Noch fehlen allerdings ein Teil der
Fußbodenroste und die Geländer. Ein ansprechendes Gesicht soll das Umfeld
bekommen. Ob sich das Projekt noch heuer abschließen lässt, diese Frage bleibt
offen.
Wenn alles optimal läuft, könnte eventuell bis Ende November die Ziellinie
erreicht werden. Dann bietet sich von dem Turm auf dem Havran, so der
tschechische Name für den 894 Meter hoch gelegenen Großen Rabenberg, ein
herrlicher Ausblick. Bislang ließ sich das nur mit viel Mut und guten Nerven
realisieren. Die Gefahren zu beseitigen kostet allerdings Geld. Umgerechnet
fallen für das Projekt weit mehr als 200000 Euro an. Den Großteil finanziert die
Europäische Union. Rund 27000 Euro verbleiben für den Verein, der sich über
Spenden zugunsten des Engagements freut.
Weiter Umweg
Als wichtigen und interessanten Beitrag für die Attraktivität der Region wertet
der Vorsitzende des Förderkreises für das Skilanglaufzentrum Silberhütte Rudi
Pannrucker die Arbeit der Nachbarn. Er beschäftigt sich derzeit mit einer
Anbindung des Turms von bayerischer Seite aus. Im Moment lässt er sich - die
Schleichwege einmal ausgenommen - nur über einen weiten Umweg über den
Grenzübergang am Kreuzstein erreichen. Von hier aus führt der Weg hinunter in
Richtung Goldbachhütte. Nach rund eineinhalb Kilometern geht es wieder steil
bergauf.
Dabei liegt der Große Rabenberg nur etwa 300 Meter von der Landesgrenze
entfernt. Eine solche kurze Anbindung favorisiert Pannrucker: "Noch laufen dazu
aber Gespräche und Verhandlungen."