Havran (880 m)
im Juni 2014
Bericht in: Der Neue Tag - Ausgabe vom 6.6.2014
Text und Bild: Bernhard Neumann
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Turm auf dem Großen Rabenberg erstrahlt in neuem Glanz -
Eröffnung am 14. Juni
Im "Klub für Militärgeschichte und Sport Tachov" haben sich Menschen zusammengeschlossen, die sich mit der Geschichte im Gebiet des ehemaligen Landkreises Tachau beschäftigen. Ziel des Vereins war nicht zuletzt die Instandsetzung und der Umbau des Turms auf dem Großen Rabenberg zu einem Aussichtsturm. Mit Unterstützung der Europäischen Union haben es Verantwortliche und Helfer geschafft, das anspruchsvolle Vorhaben in die Tat umzusetzen. Aus einer Ruine entstand eine Attraktion, für Tschechien ebenso, wie für die nördliche Oberpfalz.
970 Liter Farbe
Das
Projekt lief von Mai bis November 2013 und kostete umgerechnet rund 200 000
Euro. Davon musste der Verein rund 25 000 Euro an Eigenmitteln aufbringen. Mit
Geld alleine war es nicht getan. Auf dem Gipfel des 895 Meter hohen Rabenbergs -
er ist damit fast so hoch wie der Entenbühl auf bayerischer Seite - musste auch
tatkräftig zugepackt werden. Das zeigt sich beispielsweise am Anstrich. 970
Liter Farbe wurden auf die Eisenteile aufgetragen. Stabile und verzinkte Roste
ermöglichen einen gefahrlosen Aufstieg zu den sieben Ebenen. Gewöhnungsbedürftig
ist das bei den ersten Schritten schon, dann macht es richtig Spaß, derart
luftig aufzusteigen. Zusätzlichen Nervenkitzel gibt es auf der obersten Etage.
Eine rundum laufende Balustrade vermittelt den Eindruck, auf 24 Metern Höhe über
der Landschaft zu schweben.
Einen Ausflug in die
Geschichte ermöglichen die am Turm angebrachten Tafeln. Beleuchtet wird die
Zeit, als sich quer durch Europa noch der Eiserne Vorhang zog. Der Spaziergang
zum Rabenberg lohnt sich allerdings nicht nur wegen der gebotenen Informationen
und der Abwechslung. Von hoch oben gibt es bei klarem Wetter einen herrlichen
Rundblick.
Bei Nieselregen bieten sich ganz andere Impressionen.
Aus den Wäldern aufsteigende Nebelfahnen verzaubern die Landschaft regelrecht
und wandern wie Gespenster über die Wipfel. Eindrücke der besonderen Art bieten
sich genauso auf dem Weg hin zum Rabenberg und wieder zurück. Er führt zum
Großteil durch einen dichten Bestand aus Fichten und Buchen, der mit seinem
geschlossenen Dach den Regen oder andernfalls die Hitze abhält.
Richtung Kreuzstein
Zu
finden ist das Ausflugsziel leicht. Los geht es am "Schutzhaus Silberhütte" in
Richtung Kreuzstein. An dem sagenumwobenen Grenzübergang weist ein Schild nach
rechts. Beim Spaziergang auf dem Pfad marschiert man im Niemandsland, genau
zwischen den tschechischen und den deutschen Grenzsteinen. Zu sehen ist der Turm
zunächst nicht. Er taucht erst auf, wenn man fast schon unmittelbar davor steht.
Knapp drei leicht zu bewältigende Kilometer sind beim Hin- und dann auch beim
Rückweg zu absolvieren. Wer noch etwas anhängen will, kann das mit einem
Abstecher zur Goldbachhütte tun. Sie wird jeden Samstag ab 10 Uhr
bewirtschaftet. Einkehren lässt sich auch am Ausgangs- und Zielpunkt, im
"Schutzhaus Silberhütte".
Erst wenn man fast schon davor steht, ist der Aussichtsturm zu sehen.
Die Anlage auf dem Großen Rabenberg ist auch bei schlechtem Wetter einen Besuch wert.